Hier kommt die 5. Ausgabe des FCI-Newsletters, wenn auch etwas später als gewöhnlich. Doch da die 6. Ausgabe auch bereits in Arbeit ist und bald herauskommen wird, werden wir Ihnen wie versprochen sechs Ausgaben pro Jahr liefern können. Gemeinsam mit meinen Kollegen Marie Luna Duran und Yves De Clercq haben wir hart daran gearbeitet, um Sie regelmässig auf dem Laufenden zu halten, was in der Welt der FCI vor sich geht. Als ob der Start eines Newsletters nicht schon genug wäre, galt es zudem, die Feierlichkeiten für das hundertjährige FCI-Jubiläum zu organisieren, deren Höhepunkte in der FCI-Jubiläumsausstellung Champion of Champions und den kürzlich in Brüssel abgehaltenen kynologischen Tagen (Cynological Days) bestanden. In der nächsten Ausgabe werden wir uns ausschliesslich auf dieses Ereignis konzentrieren, mit einem ausführlichen Bericht und vielen Fotos...

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Karl DONVIL
Mitglied des Redaktionsteams der FCI-Newsletter
Internationale Vielseitigkeitsprüfung für Dachshunde (EuroCup) der FCI in Carpaneto-Piacenca, Italien

Am Augustwochenende 20./21.08.2011 fand die erste internationale Vielseitigkeitsprüfung der FCI für Dachshunde in Italien statt. Diese neue Prüfungsordnung der FCI wurde am 01.01.2011 in Kraft gesetzt. Der Ausrichter im Auftrage der ENCI war der Amici Bassoto Club Italia (ABC). Es waren zwölf Hunde aus acht Nationen gemeldet.

Belgien,
Deutschland,
Finnland,
Frankreich,
Italien,
Österreich,
Schweiz Tschechien.

Am Vorabend der Prüfung fand eine Richterbesprechung des international besetzten Richterkollegiums statt. Bei der sehr stimmungsvollen Begrüssung auf dem "Castle di Gropparello" wurden die Hundeführer und die Richter durch den Veranstalter, Herrn Antonio Palladini, vorgestellt, begleitet von einem Jagdhornbläser Corps aus Südtirol. Nach der Auslosung der Startnummern fand ein katholischer Gottesdienst statt. Der Abend endete mit einem gemeinsamen Essen.

Aufgrund der ausserordentlichen und im August in Oberitalien ungewöhnlichen Temperaturen (1. Tag 38°, 2. Tag über 40°) begann die Prüfung jeweils sehr früh am Morgen.

Nach der Prüfungsordnung (PO) ist zwingend mit der Nachsuche über 600 m zu beginnen. Die Fährten waren im urbanen Apennin gelegt. Sie waren ausgesprochen anspruchsvoll. Drei Hunde mussten auf Grund ihrer gezeigten Leistungen leider ausscheiden, so dass wir in den beiden Richtergruppen nur noch vier bzw. fünf Hunde hatten.

Die anschliessende Gehorsamsprüfung, die aus Leinenführigkeit, Ablegen und Schussruhe sowie Benehmen auf dem Stand besteht, bestanden alle Hunde, wenn auch mit unterschiedlichen Punktzahlen. Der Hund muss für ein CACIT in allen Disziplinen wenigstens eine drei als Leistungsziffer haben. Für das CACIT sind allerdings wenigstens 13 Punkte nötig. Das zwingt den Hundeführer, eine Disziplin ohne Leine, also frei, abzulegen, weil er dann einen doppelten Multiplikator hat.

© Wolfgang Ransleben

Nun mussten die Dachshunde stöbern und beweisen, dass sie ausdauernd und weiträumig ein Waldstück absuchen können. Das Finden von Wild wird nicht verlangt. Das Benehmen beim Stöbern und die Ausdauer bei der Suche werden bewertet. Diesen Teil der Prüfung zu dem wir das Revier wechselten, bestanden alle Hunde, die noch in der Prüfung waren. Bei diesem Teil der Prüfung zeigten die Hunde auf Grund der grossen Hitze dann doch
Ermüdungserscheinungen! Auch hier war der Wald von eher wildnisartigem Charakter. Damit endete der erste Tag dieser Prüfung. Das vorläufige Punkteergebnis wurde den Hundeführern bekannt gegeben, damit sie sich für den zweiten Tag einstellen konnten. Drei Hunde hatten die Voraussetzung um am zweiten Tag auf der Hasenspur noch ein CACIT zu erreichen.

Am zweiten Tag wurde der Beginn noch einmal wegen der extremen Temperaturen vorverlegt. Die beiden Gruppen hatten verschiedene Reviere mit unterschiedlichen Bedingungen. Beide verfügten allerdings über ausreichend Hasen.

Bei der Spurlautprüfung müssen die Hunde am nicht sichtigen Hasen die Spur möglichst weit und sicher arbeiten. Es herrschte ausserordentliche Trockenheit und am frühen Morgen schon hohe Temperaturen, die den beteiligten Menschen den Schweiss aus den Poren trieb. In meiner Gruppe (1) waren noch vier Hunde zu prüfen. In der zweiten Richtergruppe waren es noch fünf. Es war wirklich erstaunlich, dass wir einen Hund mit 100 Punkten hatten, was für die ausserordentliche Nasenleistung unserer Hunde spricht. In der Gruppe (2) fiel noch ein Hund aus, der mit den Verhältnissen nicht zurecht kam und dessen Leistung nicht ausreichte.

Am Ende hatten acht Hunde diese schwere Prüfung bestanden. Drei Dachshunde erfüllten die Voraussetzung für das CACIT.

© Wolfgang Ransleben

Bleibt noch festzuhalten, dass der älteste Hundeführer 85 Jahre alt war und einen hervorragenden zweijährigen Hund führte, der mit 272 Pkt. das CACIT erreichte.

Ein abschliessendes gemeinsames Essen und die Preisverteilung schlossen am Sonntag¬nachmittag diese herausragende Prüfung ab.

Ich, als Delegierter der Erdhundekommission der FCI, kann dem Veranstalter nur die Anerkennung für Organisation und Durchführung aussprechen. Eine insgesamt herausragende Prüfung.

Ergebnisse

Internationale Vielseitigkeitsprüfung

Nr. Name des Hundes Schweissprüfung Gehorsam Stöberprüfung Spurlautprüfung Total
1 CONSTANCE Q. MAGlE SEVEN 67 16 56 97 236
2 EDDY Z REVIRU ZALESI 75 24 56 50 205
3 EVEREST LISIERE SOLOGNOTE 100 19 56 97 272
4 HANUTA VON BISMARCK•EICHE 100 15 56 100 271
5 lLKA V AN DE NERENDIJK NC - - - NC
6 KJAERRAGARDEN'S OK TRINE NC - - - NC
7 DEVA 67 14 28 75 184
8 GLORJA VON BAERECIZO 85 20 28 69 202
9 IRZ NAROZNOV A OVORA NC - - - NC
10 KYRA VON DER JUFFERFEY 100 22 56 94 272
11 SEIDEMANN’S IGOR 75 22 28 NC NC
12 UPPLAND DEL LA GO PRILE 82 9 36 75 202

Wolfgang Ransleben