Kurz nach der Golden Trophy Show 2010 in Lüttich gab es im Oktober einen Brand in
den grossen Ausstellungshallen. Dabei wurden etwa zwei Fünftel der Ausstellungsfläche
zerstört. Deswegen war es sehr unsicher, ob und in welcher der Hallen die Ausstellung
des Jahres 2011 dort stattfinden könnte. Einige Alternativen gab es schon, doch
sie waren ziemlich weit entfernt, teurer oder weniger praktisch. Es gab auch die
Möglichkeit, die Ausstellung in der üblichen genutzten Halle stattfinden zu lassen,
jedoch war dies vom Beginn der Wiederaufbauarbeiten abhängig. Schliessich kam die
Nachricht, dass die Ausstellung am gewohnten Ort ausgetragen werden könnte. Ab dann
wurde gespannt abgewartet, ob es Plan A, B oder C werden würde. Am Ende stellte
sich heraus, dass Plan A machbar war.
Allerdings waren Probleme mit dem Platz zu erwarten. Bei der abgebrannten Halle
gab es einen ziemlich grossen Parkplatz und auf dem VIP-Parkplatz waren Zelte als
Ersatz für die ausgebrannte Halle aufgestellt. Zusätzlich würde Regen ein grosses
Problem darstellen. Da dieser Sommer ziemlich verregnet war, wagte es niemand, den
vielversprechenden Wettervorhersagen zu vertrauen. Doch wir konnten aufatmen. Ausser
ein bisschen Regen am Sonntagvormittag war alles in Ordnung. Es ist erstaunlich,
wie erfinderisch die Kommission war, damit alle die üblichen Prüfungen stattfinden
konnten. In Lüttich gibt es traditionell verschiedene Wettbewerbe: den Handling-Wettbewerb
„Golden Lead“, der zum 10. Mal stattfand; den Hundepflege-Wettbewerb „Golden Groomer“,
der zum 8. Mal ausgetragen wurde; den Wettbewerb „Der Hund in der Kunst“ und die
übliche Unterhaltung im Hauptring.
© Karl Donvil
Best of day Sunday
Judge : M. T. JAKKEL (Hungary)
Alaskan Malamute, CH. EQUINOX WOODVRAM POLARNI USVIT, BEBIANO Sergio, United Kingdom
Der Hauptring wurde ersetzt und es gab keine Treppen für die Zuschauer, aber das
hat niemanden gestört. Um die Grösse des Rings nicht zu sehr zu beschränken, gab
es keine Käfige. Ich hatte den Eindruck, dass alle die Situation verstanden haben
und letztendlich ziemlich zufrieden waren. Trotz alledem haben die Organisatoren
einen herzlichen Glückwunsch verdient, denn sie haben sich dem Risiko gestellt und
sich entschlossen für das Gelingen der Veranstaltung eingesetzt. Sowohl der Hauptring
als auch der Grooming-Bereich für den Golden-Groomer-Wettbewerb waren sehr ansprechend.
Im Vergleich zum vorigen Jahr war die Beteiligung grösser: es gab diesmal 1.728
Teilnehmer, im Jahr davor 1.651. Wir hatten Meldungen aus 15 verschiedenen Ländern,
sogar aus Dänemark und Russland.
An diesem Wochenende waren 22 Richter im Einsatz, das Team war mit 15 Nationalitäten
international zusammengesetzt. Herr Mrowiec aus Polen hatte am Wochenende 110 Hunde
zu beurteilen, Hirtenhunde am Samstag und Hunde der Gruppe II am Sonntag. Bei Herrn
Hlebarov aus Bulgarien waren es 118 Hunde. Damit war er der bestausgelastete Richter
dieses Wochenendes. Auch er beurteilte am Samstag die Hirtenhunde, am Sonntag jedoch
die Wasserhunde. Frau Kazlauskaite aus Litauen hatte 111 Kandidaten. Am Samstag
waren es 19 Dalmatiner und 32 Rhodesian Ridgebacks. Am Sonntag begutachtete sie
alle Dachshunde. Herr Van Hoenacker ist ein Richter aus Belgien. Am Samstag hatte
er 64 Hunde, davon 26 Border Collies und 31 Collies. Herrn Seymour aus Australien
oblag am Samstag die Bewertung aller Pudel-Varietäten. Insgesamt wurden ihm 58 Tiere
vorgestellt. Herr Vella aus Malta hatte 115 Kandidaten. Davon waren 62 Terrier,
darunter 30 Amstaffs. Am Sonntag waren es 53 Begleithunde. Herr Rajic aus Slowenien
hatte 48 Chihuahuas, die ihm zu der ansehnlichen Gesamtzahl von 114 Hunden verhalfen.
Die Höchstzahl der als Richter zu beurteilenden Hunde hatte Frau Haapaniemi aus
Finnland. Zwei beliebte Rassen am Samstag verhalfen ihr zu einer Bilanz von 72 Tieren,
darunter 38 Neufundländer und 23 Leonberger. Bemerkenswert war auch die ungewöhnlich
hohe Zahl von 30 Beaucerons, die von Frau Cottet-Grassart aus Frankreich begutachtet
wurden. Sie hatte ausschliesslich Hunde dieser Rasse. Beeindruckend ist auch die
hohe Zahl der Teilnehmer einer einzigen Rasse, nämlich 59 Französische Bulldoggen,
für deren Beurteilung an diesem Wochenende Herr J.F. Vanaken aus Belgien zuständig
war. Frau M. Vermeire war am Sonntag als Richterin für 66 Hunde eingesetzt, davon
19 Shar-Peis, 32 Bulldoggen und 15 Tibetmastiffs.
© Karl Donvil
Best of day Saturday
Judge : M. T. JAKKEL (Hungary)
Affenpinscher, CH. BILLY BONGO V. TANI KAZARI, COOIJMANS M, Netherlands
Herr Tamás Jakkel aus Ungarn geniesst grosse Bekanntheit als Richter vieler Welt-
und Europameisterschaften und ist sehr beliebt. Ihm kam die Ehre zuteil, den Ausstellungsbesten
„Best In Show“ zu bestimmen. Er wählte zuerst den Tagesbesten „Best of Day“. Am
Samstag fiel seine Wahl auf den Affenpinscher CH. BILLY BONGO V. TANI KAZARI, dessen
Eigentümer M. COOIJMANS aus den Niederlanden ist. Dieser Hund war auch das Votum
des Richters M. N. JOVANOVIC aus Serbien, der diese Gruppe beurteilte. Herr Rajic
aus Slowenien kürte ihn zum Rassenbesten „Best of Breed“. Am Sonntag wählte Herr
Jakkel den Alaskan Malamute aus, um mit dem Affenpinscher in den Wettbewerb zu treten.
Der Eigentümer von CH. EQUINOX WOODVRAM POLARNI USVIT ist Sergio Bebiano aus dem
Vereinigten Königreich. Frau Haapaniemi hat diese Rasse gerichtet und ihn unter
acht anderen als ihren Favoriten ausgewählt. Und später machte der Richter der Gruppe,
Herr Jovanovic, ihm den Weg ins Finale frei. Nach der Begutachtung und dem Vergleich
– sofern diese beiden Rassen überhaupt vergleichbar sind –, entschied sich Herr
Jakkel für den Affenpinscher. Das war eine couragierte Wahl, da der Malamut hinreissend
und grossartig war. Das kann man natürlich nicht von einem Affenpinscher behaupten,
der eher drollig und in gewisser Weise sogar hässlich ist. Doch Billy Bongo war
in seiner Art entzückend und hat als besonderes Exemplar seiner Rasse die Ausstellung
gestohlen. Ich war glücklich, denn von diesen Rassen wird häufig keine Notiz genommen.
Im nächsten Jahr wird die neue Halle hoffentlich fertig sein und wird genug Platz
für weit über 2.000 Hunde sein. Sie können sich schon mal den 21./22. Juli in Ihrem
Kalender vormerken.
Text und Fotos: Karl DONVIL
Ergebnisse: asbl SEC Liège